Nach einer traurigen Zeit erwacht der Bund der Deutschen-Landschaft Egerland und seine Ortsgruppen aus dem schlimmen Traum der Corona Kriese. Nach 3 Monaten trafen sich alle, außer der OG Falkenau. Ich kann euch mitteilen das mich die Gefühle bei den Treffen in jeder Ortsgruppe zu Tränen gebracht haben. In jeder Ortsgruppe fühlte man eine herzliche und wahrhaftige Atmosphäre beim Zusammentreffen der Mitglieder nach so langer Zeit und ich fühlte das sich die Mitglieder wirklich einander fehlten. Sicherlich waren die Mitglieder miteinander im telefonischen Kontakt aber ein persönliches Treffen kann man damit nicht ersetzen. Ich fühlte das unsere deutsche Minderheit in der Tschechischen Republik eine wirkliche Familie ist und wer hier nicht lebt, begreift das nicht.
Es ist auch gut zu erwähnen, dass die OG Falkenau noch nicht ganz aktiv ist, aber ich war die ganze Zeit in Verbindung mit dem Vorsitzenden Herrn Günther Wohlrab und der Stellvertreterin Marie Vaňková. Gerne möchte ich mich bei den Vorsitzenden der Ortsgruppen bedanken, dass sie die ganze Zeit für ihre Mitglieder gesorgt haben. Zum Dankeschön schließt sich auch der ganze Vorstand vom BdD an.
PS: Die OG Neusattl hat das Treffen auch mit dem Beginn der Tanzproben verbunden.
Alois Rott Vorsitzender BdD und der Leiter der Tanzgruppe
Am 22.05.2020 in den Abendstunden erblickte unser neues Mitglied Beate Möckl, der Mutter Klara Möckl aus der Ortsgruppe Neusattl, das Licht der Welt.
Der BdD – L.E. wünscht der Mutter Klara und der kleinen Beate Gottes Segen, Gesundheit und den Glückwunsch zum neuen Mitglied der Familie und selbstverständlich den Zuwachs in der Ortsgruppe Neusattl.
Die Covid 19 Pandemie hat es ermöglicht uns über den Ausstellungsraum und der Ausstellungstafeln neue Gedanken zu machen, welche uns schon 20 Jahre gedient haben. Die Tafeln waren ein Gemisch aus verschiedenem Material hergestellt und hielten mit gutem Willen zusammen. Sehr oft mussten wir sie reparieren. Wir haben deshalb die Landesversammlung in Prag um eine Finanzierung neuer Tafeln aus den Projektförderungen gebeten. Durch die neuen Tafeln hat sich der Raum optisch und praktisch vergrößert und wir haben mehr Platz für unsere Ausstellungen. Wir konnten den Raum sogar um eine Projektionswand ergänzen um den Besuchern auf Wunsch weitere Videos und Fotografien aus dem Egerland zu zeigen. Der Unterschied ist auf den Fotos unten zu sehen.
Wir laden sie recht herzlich zu einem Besuch ein. Öffnungszeiten Dienstag und Mittwoch von 10.00-12.00 und von 13.00-17.00 Uhr.
Am 9. Mai morgens hatte unser BGZ nach fast zwei Monaten Einschränkungen einen überraschenden Besuch aus Eger. Über den Vorsitzenden der Ortsgruppe Eger, Jaroslav Klyeisen, wurde kurzfristig angefragt, ob es möglich sei, die derzeitige Ausstellung „Die Mühlen des Egerlandes“ im BGZ Eger zu besuchen. Daraufhin vermittelte er mit dem Vorsitzenden des Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland, Alois Rott, sofort ein Treffen. Einem Besuch wurde natürlich gerne zugestimmt.
Eine Gruppe von 10 Radfahrern unter der Leitung von Ing. Tomáš Linda, Vorsitzender der Handelskammer des Bezirks Karlsbad und MUDr. Jan Svoboda, ehemaliger Bürgermeister von Eger, jetzt Direktor des Egerer Theaters mit seiner Frau Kateřina, die einen privaten Waldorf Kindergarten, mit Grund- und Mittelschule als Direktorin in Eger, mit einer Gruppe ihrer Freunde betreibt, besuchten kurz nach der Besuchszusage unser Begegnungszentrum.
Im Gespräch erzählte uns Herr Linda, dass er sogar für sich selbst eine Egerländer Tracht herstellen ließ. Er hat mir auch gleich ein Foto gezeigt und ich erkannte gleich einige Mängel an seiner Tracht. Ich habe ihm diese auch gleich anhand von derzeit vorhandenen Trachten im BGZ Eger erläutert.
Der überraschende Besuch dauerte mehr als eine Stunde und es herrschte auf beiden Seiten Zufriedenheit. Das Treffen fand in einer sehr freundlichen Atmosphäre statt und es wurde als Zukunftsaussicht eine weitere und enge Zusammenarbeit verabredet.
Die engere Verbindung des Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland mit der Handelskammer des Bezirks Karlsbad wird für unsere Organisation sicherlich weitere Verbesserungen und eine größere Bekanntheit für die deutsche Minderheit bringen. Als wir uns verabschiedeten, lachten wir sogar, denn wir wollten uns eigentlich freundschaftlich die Hände reichen. Nach kurzer Überlegung haben wir uns, trotz der derzeitigen Umstände, entschieden, diesen Handschlag zum Abschied zu vollziehen.
Dieses Gespräch lässt uns insgesamt positiv in die Zukunft blicken. Denn ganz besonders mit der Verbindung zur Waldorf-Schule und dessen Direktorin Kateřina Svoboda können wir vielleicht eine weitere schulische Zusammenarbeit aufbauen. Vielleicht sogar zum derzeit regionalen Zukunftsprojekt der „Förderung des Deutschunterrichtes“ an den Schulen in und um Eger. Ein Projekt das im letzten Herbst mit Unterstützung der „Landesversammlung der deutschen Vereine in der CZ“ mit dem Egerer Oberbürgermeister Antonin Jalovec diskutiert wurde und im Schuljahr 2021/2022 starten soll.
Am 7. Februar 2020 um 17.00 Uhr fand im Rathaus in Anwesenheit der Bürgermeisterin von Neusattl / Nové Sedlo Věra Baumanová, das erste Treffen der neuen Ortsgruppe Neusattl statt. Bürgermeisterin Věra Baumanová begrüßte zu Beginn alle Anwesenden und freute sich, dass die Ortsgruppe der deutschen Minderheit in Neusattl gegründet wurde. Die Bürgermeisterin erwähnte in ihrer Begrüßung, dass es Möglichkeiten für die Zusammenarbeit und Unterstützung bei der Schaffung von Projekten gibt. Ihre Rede wurde mit einem herzlichen Applaus belohnt.
Dann begrüßte der Vorsitzende vom BdD –LE Alois Rott mit einem Grußwort alle anwesenden. Er bedankte sich bei der Bürgermeisterin Vera Baumanová für die Teilnahme an der ersten offiziellen Sitzung der OG Neusattl und die Ermöglichung dieser Veranstaltung im Rathaus. Er erwähnte auch die Aktivitäten unserer Organisation und die Orte, in denen unsere Ortsgruppen tätig sind. Und dann bedanke er sich bei Frau Brigitta Möckl, der Vorsitzenden der OG Neusattl dafür, wie schnell es uns gelungen ist, diese Gruppe aufzubauen.
Dann nahm sich das Wort die Vorsitzende im OG Neusattl Frau Brigitte Möckel.
Sie begrüßte die neuen Mitglieder und bedankte sich für das Interesse an der Fortführung der Familientradition, pflege der deutschen Sprache und für die Erhaltung der Egerländer Mundart.
Zu letzte nahm sich das Wort der Stellvertreter vom BGZ Balthasar Neumann Herr Ernst Franke. Er erinnerte an die Geschichte beider Verbände und ihre Aktivitäten.
Nach der offiziellen Eröffnung begann die Feier, die in freundschaftlicher Stimmung stattfand, mit gegenseitigen Diskussionen und Informationsaustauch. Um18.30 endete der Empfang, weil das Rathaus geschlossen wurde. Wir verabschiedenden uns von der Bürgermeisterin. Die OG Neusattl schlug vor, die Feier im Restaurant Meteor fortzusetzen.
Bei gut gekühlten Bier, besprachen wir die Planung und Organisierung der Gründung einer Tanzgruppe. Wir waren uns einig, dass wir einen weiteren Schritt näher zu den Zielen sind, die wir uns gestellt haben. Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei. So mussten wir uns verabschieden und jeder trat seinen Heimweg an.
Alois Rott
Vorsitzender BdD-LE
Soeben erhielten wir heute, 11.01.2020, die Mitteilung, dass es Alois Rott, dem Vorsitzenden des Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland gelang, am Vortag in Neusattl eine neue Ortsgruppe zu gründen. Diese besteht im Augenblick aus ca. 15 jüngeren Mitgliedern. Die Ortsgruppe wird auch eine Tanzgruppe bilden. Fünf Tanzpaare, ein Dudelsack- und ein Akkordeonspieler sind bereits gefunden. Die Redaktion gratuliert ihrem Vorsitzenden Alois Rott.
G. Wohlrab
Sehr geehrte Freunde, liebe Landsleute und Mitglieder des „Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland“,
ich wünsche Euch allen viel Glück und Gesundheit im neuen Jahr 2020. Wir haben wieder ein arbeitsreiches Jahr vor uns und es erwarten uns viele neue Aufgaben und Pläne. Unsere Priorität ist selbstverständlich, dass wir weiterhin zusammenhalten und uns bei den zahlreichen Veranstaltungen treffen. Vor allem in Euren Ortsgruppen.
Ich möchte gerne kurz das Jahr 2019 zusammenfasen welches sehr produktiv war. Ihr werdet sicherlich zustimmen, dass viele Schritte gemacht wurden um unsere deutsche Minderheit mehr und sichtbarer zu gestalten. Wir haben unsere Kontakte mit dem Bürgermeister der Stadt Eger Herrn Mgr. Antonín Jalovec gefestigt, so wie auch mit dem Landrat des Bezirks Karlsbad Herrn Mgr. Petr Kubis und dem neuen Präsidenten des „Kulturverbandes der Bürger deutscher Nationalität in der Tschechischen Republik“ Jiři Vidim.
Für das Jahr 2020 sind gemeinsame Projekte geplant, welche das Bewusstsein der Öffentlichkeit deutlich stärken soll, dass sie hier auch eine deutsche Minderheit lebt, welche sich zusammen mit der heutigen Bevölkerung des Landkreises Karlsbad um die florierenden und kulturellen Ereignisse dieser Region einsetzt.
Dies sind bedeutende Fortschritte, ich bin aber immer noch sehr traurig und es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an die Mitglieder unseres Verbandes denke, die nicht mehr unter uns sind. Einige von ihnen waren auch unsere Kollegen im Vorstand. Wir vergessen sie nicht.
Zum Schluss möchte ich noch namentlich unseren Mitgliedern danken, welche sehr aktiv sind und sich an der Arbeit unserer Organisation beteiligen.
Es sind: Ernst Franke, Günther Wohlrab, Miroslav Pavlák, Georg Pötzl und Maria Klyeisen.
Ich darf auch nicht die Arbeit unserer Vorsitzenden der Ortsgruppen Wildstein, Karlsbad, Falkenau, Neudek und Eger vergessen. Danke Landsleute.
Ich wünsche allen, dass alle ihre Wünsche im Jahr 2020 erfüllt werden und wir uns stets bei guter Gesundheit treffen.
Alois Rott
Vorsitzender BdD-LE
Bis zum Jahr 1690 war in großen Teilen Europas der Jahreswechsel am 6. Januar. Ab dem Jahr 1691 verlegte Papst Innozenz Xll. den Neujahrstag auf den 1. Januar. Dies galt natürlich auch für das Egerland – und es erklärt, weshalb sich hier einige Bräuche, die ansonsten auch für Neujahr gelten, am 6. Januar erhalten haben. Daher hieß der 6. Januar, in manchen Regionen des Egerlandes auch „s‘ Håuch nei Gåu(h)a“, das „hohe Neujahr“.
In früherer Zeit traten auch am Dreikönigstag die Gellerer auf. Bereits in vorchristlicher, germanischer Zeit gab es den Brauch, dass der Hausherr zum Jahreswechsel mit einer Räucherpfanne durch sein Anwesen ging, dabei Zauberformeln aufsagte und Heilzeichen zur Abwehr von Dämonen anbrachte. Dieser Brauch war noch im Mittelalter in Deutschland weit verbreitet. Weihrauch am Dreikönigstag und das Anbringen von Kreuzen und der Segensformel „C M B“ (Christus Mansionem Benedicat = Christus segnet dieses Haus) mit geweihter Kreide am Hauseingang, werden in Zusammenhang damit gesehen.
Auch im Egerland zogen die Sternsinger zur Erinnerung an die Heiligen Drei Könige von Haus zu Haus. Ein altes weißes Männerhemd konnte dabei als Soutane dienen, eine weiße Tüte die edle Kopfbedeckung ersetzen. Einer hatte ein rußgeschwärztes Gesicht und einer hielt einen Stab mit einem Stern darauf, der sich während des Vortrags mittels einer einfachen Rolle in Drehbewegungen versetzen ließ.
„Die heilinga drei Könich mit ihrem Stern,
Sie kommen zu enk aus weiter Fern,
Und suchen das neugeborene Kind,
Der Stern am Himmel hat’s verkündt.
Der Kåspa kommt aus dem Inderland,
Der Melcha haust im Wüstensand,
Der Bålza ist noch viel weiter her,
Saa(n‘ Land liegt an dem großen Meer.
Wir sind seit langem schon auf den Füßen,
Und wollen den neuen Heiland grüßen.
Er bringt enk Gottes Segen ins Haus,
Wir betn uns eine Gabe aus.“
[betn = bitten]
Im Anschluss wurde die bekannte Formel an Türen und Toren des Wohngebäudes mit Kreide
angebracht, manchmal auch an den Stallgebäuden oder auch am Taubenhaus. Die Kreide war am Tage im Rahmen der „Wasserweihe“ geheiligt worden, bei der zudem auch in manchen Teilen Salz, Zwiebeln und Knoblauch geweiht worden waren. Die geweihten Zwiebeln bzw. der geweihte Knoblauch wurden in der Nähe der Tür aufgehängt, damit sie böse Geister am Eintreten hinderten. Hingen die geweihten Zwiebeln oder der Knoblauch beim Ofen, so boten sie Schutz gegen Zauberei und Verhexung und zogen Krankheiten auf sich.
Geweihtes Salz und geweihtes Wasser vom Dreikönigstag halfen Hexen fernzuhalten, z.B. indem sie beim Buttern mit ins Butterfass gegeben wurden, zudem unterstützten sie die Haltbarkeit, da diesem Wasser nachgesagt wurde, dass es sich sieben Jahre oder länger halten sollte, ohne schlecht zu werden. Außerdem dienten sie als Zusätze bei der Nahrung, z.B. bei Tieren im „Trånka“ oder im „G‘leck“ und bei Menschen sollten sie Fieber und Halsschmerzen heilen.
Auch in den Wohnstuben gab es Weihwasser, mit dem man sich benetzen konnte, an der Wand in einer besonderen Schale aus Porzellan oder Zinn.
Haustiere wurden bei Verkäufen oder bei Käufen mit Weihwasser besprengt, insbesondere, wenn sie das erste Mal auf den Hof kamen.
Am Dreikönigstag besprengte der Bauer den Hof und die Gebäudeteile mit dem frisch geweihten Weihwasser, später auch die Felder.
Am Abend des Dreikönigtags tranken die Egerländer gemeinsam im Wirtshaus „d‘ Störk“, also auf die „Stärke“ – für das kommende Arbeitsjahr.
Aus dem Buch: Eger und das Egerland – Volkskunst und Brauchtum