Zum Volkstrauertag besuchten die Vertreter am 15.11.2020 vom Bund der Deutschen Landschaft Egerland und der Balthasar Neumann Gesellschaft die Kriegsgräberstätte vom Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V. auf dem Friedhof zu Eger/Cheb. Zum Andenken and viele Kriegsopfer legten wir an dem Kreuz einen Kranz nieder. Wir gedachten auch der Flüchtlinge, andere Fremde und Einwohner der Stadt Eger die bei dem Luftangriffen 1944 und 145 ums Leben kamen. Sie wurden in einem Massengrab auf dem ehemaligen Soldatenfriedhof im hinteren Teil vom Friedhof bestattet, wo sie im Massengrab ihre letzte Ruhestätte fanden. Eine genaue Zahl der Todesopfer konnte nie ermittelt werden. Die Schätzung liegt bei 1000 Opfern.
Diese Kriegsgräberstätte in Eger/Cheb für deutsche Kriegstote des Zweiten Weltkrieges in der Tschechischen Republik hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. in den Jahren 2008 bis 2010 errichtet. Die Stadt Cheb stellte dafür das Gelände auf dem städtischen Friedhof zur Verfügung. Inzwischen wurden hier 6.004 Tote bestattet. Darunter befinden sich auch zahlreiche Menschen, deren Identität leider nicht zu ermitteln war. Weitere Einbettungen werden folgen. Nach Abschluss der Arbeiten sollen hier einmal über 7 700 Kriegstote ruhen. Die Namen und Lebensdaten der vom Volksbund identifizierten Toten sind auf Grabkreuzen verzeichnet. Auf den Pultsteinen stehen die Namen der hier bestatteten Kriegstoten, die zwar nicht direkt identifiziert werden konnten, aber auf dem Friedhof bestattet sind. Ein besonderes Gedenkbuch enthält außerdem die Namen der bei den Umbettungen nicht zu bergenden Kriegstoten.
Im Ausstellungsraum in der Friedhofsverwaltung liegen die Gesamt-Namenbücher aus. Sie enthalten die Namen und Lebensdaten der auf dem Gebiet der Tschechischen Republik liegenden Kriegstoten und der dort Vermissten.
Am 11. September 2010 wurde die Anlage der Öffentlichkeit übergeben. Die Toten dieses Friedhofes mahnen zum Frieden.
Das Jahr 2020 schränkt Vereine und Verbände durch die CoVid 19-Pandemie stark ein. Immer wieder werden Reiseverbote verhängt, Besuche eingeschränkt und das Vereinsleben stark reduziert, dies sowohl In Tschechien aber auch in Deutschland.
Zu beachten ist , dass auch die Mitglie-der des Bundes der Deutschen-Land-schaft Egerland auf Grund ihrer Alters-struktur zu den „gefährdeten“ Personen gehören und uns ihre Gesundheit eben sehr am Herzen liegt. Wir sind sehr froh, dass wir zumindest denGeschäftsbetrieb in unserem Begegnungszentrum in Eger
aufrecht erhalten können.
Die Egerländer sind jedoch „hart im Nehmen“ wie man ihnen immer wieder nachsagt. Da wir schon seit Jahresbeginn um Hilfe für unsere seit Februar gegründete Orts- und Tanzgruppe in Neusattl bitten freuten wir uns sehr, dass Ingrid und Gerald Deistler am 21.11. dem Balthasar-Neumann-Haus in Eger einen Besuch abstatteten. Wir freuen uns ja immer über zahlreiche Be-suche aus unseren eigenen Ortsgruppen aber auch von Gmoin aus Deutschland.
An diesem Samstag war unsere Freude besonders groß, denn Ingrid und Gerald brachten uns eine große Menge Egerländer Trachten für Männer und Frauen aus Nürnberg mit. Diese werden in den kommenden Wochen in erster Linie an unsere Mitglieder in Neusattl verteilt. Sie sollen ja bei ihren künftigen Auftritten der dort neu gegründeten Tanzgruppe getragen werden. Auch einige Mit-glieder aus den weiteren fünf Ortsgruppen unseres Bundes können damit ausgestattet bzw. Trachtenteile ausgetauscht werden. Ingrid Deistler hinterliess bei ihrer Lieferung auch eine schrift-liche Nachricht für unsere Mitglieder mit folgendem Wortlaut:
„Hallo miteinander, schön, dass Ihr Euch in Neusattl zu einer Gruppe zusammengefunden habt! Gerne unterstützen wir Euch und stellen Euch Trachten unserer Nürnberger Gmoi zur Verfügung. Trachten, die Leute aus Nürnberg, Bamberg, Zirndorf und Forchheim mit viel Liebe, Zeit- und Geldaufwand gefertigt haben. Wir wünschen Euch viel Freude damit!“
Ein großer Dank gilt auch Peter Krebs von der Eghalanda Gmoi z Donauwörth der uns in den letzten Wochen zahlreiche Trachten von den aufgelösten Gmoin Lech-Schmuttertal und Nörd-lingen geliefert hat. Er nutzte dazu die Möglichkeit seine Postpakete an den stellvertretenden Bundesvüarstäiha Günther Wohlrab nach Marktredwitz zu senden. Er lieferte dann diese Post-pakete bei seinen Besuchen in Eger und Falkenau im BGZ ab.
Wir würden uns freuen wenn weitere Gmoin den beiden Beispielen folgen würden damit wir weitere Mitglieder unseres Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland einkleiden können. Gerne auch über Vetta Wohlrab. Wir tragen unsere bisher angeschafften Trachten sehr gerne und sind stolz darauf sie tragen zu dürfen. Mit Freude und Stolz können wir an dieser Stelle sagen: „Eghalanda halt`s enk zsamm u schäin Dank!“
Alois Rott, Vorsitzender BdD-L. E.
Nach dem Besuch beim Kongress der Paneuropa Union Deutschland und dem Besuch von Daniel Hermann, Mitglied des Landesvorstandes Bayern für die Oberpfalz, hat er im August während eines Gespräch mit dem Egerer Oberbürgermeister Antonin Jalovec, versprochen das BGZ am 03. Oktober zu besuchen.
Dieses Versprechen hat er nun auch eingehalten. Gerhard Hermann fuhr mit dem Zug nach Marktredwitz wo er von stellvertretenden Bundesvüarstäiha Günther Wohlrab abgeholt wurde. Der erste Weg führte natürlich erst einmal zum Egerlandbrunnen und wurde von Wohlrab erklärt. Die Weiterfahrt ging nach Eger wo uns Alois Rott, Vorsitzender des Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland, bereits vor dem BGZ Eger bereits erwartete. Da der Hutzn-Nachmittag der Ortsgruppe Eger erst um 14:00 Uhr begann und bis dahin noch eine gute Stunde war nahmen wir die Gelegenheit wahr uns bei einem Mittagessen näher kennenzulernen. Das Wetter war optimal, dass wir auf der Terrasse essen konnten. Danach liefen wir frohen Mutes zum BGZ wo wir vom BGZ-Geschäftsführer Ernst Franke und vom Stellvertreter von Rott erwartet wurden. Auch einige Egerer Mitglieder waren gekommen. Gerhard Hermann überbrachte uns mit seinem Grußwort auch Grüße vom Vorsitzenden der Paneuropa Union Deutschland, Dr. Bernd Posselt, mit. Rott hieß den Gast herzlich willkommen, stellte ihn näher vor und informierte über die Arbeit und Aufgaben der westböhmischen Vertretung der „Heimatverbliebenen deutschen Minderheit“ in Tschechien.
Gerhard Hermann zeigte sich sichtlich überrascht über die Arbeit im BGZ Eger und fuhr später wieder mit Wohlrab nach Marktredwitz zurück um die Heimreise anzutreten.
Redaktion „Eghaland Bladl“
Die Monate Juli und August sind im Vereins- und Verbandsleben normalerweise die ruhigsten Monate. Nicht so in diesem Jahr.
Vom 24. – 26. Juli 2020 z. B. hat der Dachverband „Landesversammlung der deutschen Vereine in der CZ“ zu einem Fortbildungsseminar in die mährisch-schle-sische Stadt Troppau (Opava) eingeladen. Für Alois Rott, Vorsitzender des „Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland“, war es selbstverständlich daran teilzunehmen. So fuhren am Freitag-morgen Alois Rott, Ernst Franke und Georg Pötzl, beide seine Stellvertreter, von Eger ab. Mit dabei war auch Günther Wohlrab von der Ortsgruppe Falkenau. Sein besonderes Interesse Troppau kennenzulernen, war die Tatsache, dass ein ehemaliger Augsburger Oberbürgermeister von dort abstammte.
Nach ca. 700 km, vorbei an Pilsen(Plzeň), Prag, Brünn (Brno) und Olmütz (Olomouc), und einer Fahrzeit von mehr als acht Stunden war das Ziel erreicht und sofort die Hotelzimmer belegt. Zahlreiche Teilnehmer aus weiteren Begegnungszentren waren ebenfalls schon anwesend. Um 17:00 Uhr trafen sich die Teilnehmer in der mährisch-schlesischen Universität um das Seminar zu beginnen. Wichtige Themen waren u. a. neue Richtlinien die es ermöglichen sollen finanzielle Zuschüsse für eigene Maßnahmen und Veranstaltungen zielgerichtet zu beantragen. Der nächste Tag brachte die Fortsetzung der Tagungsthemen. Nach dem Mittagessen stand ein Bus bereit der die ca. 45 Personen durch die nähere Umgebung fahren sollte um die dortige Region kennenzulernen. Auf der Route lagen die Städte Krawarn (Kravaře), Grätz (Hradec nad Moravicí) und zuletzt Hultschin (Hlučín). Dort wurde das Museum des BGZ besucht und umfangreich informiert. Auf dem Heimweg blieb noch genügend Zeit um das Schloss in Grätz zu besuchen. Nach dem Frühstück am Sonntag wurde das BGZ in Troppau besucht. Höhepunkt war der Besuch der tschechischen Regierungsbeauftragten für Menschenrechte und Minderheiten, der ehemaligen Justizministerin Prof. JUDr. Helena Vàlkovà. Eine große Freude machte den Teilnehmern aus Eger die aus Buchau (Bochov) stammende Regierungsbeauftragte die diese als „ihre lieben Egerländer Freunde“ besonders grüßte. Nach dem Mittagessen fuhren alle wieder Nachhause und um 21:00 Uhr war Eger glücklich erreicht.
Der nächste wichtige Termin fand am 28. August statt. An diesem Tag fand eine Sitzung des Präsidiums der Landesversammlung, wo Alois Rott kooptiertes Mitglied ist, im mährischen Bad Karlsbrunn (Karlova Studánka) statt.
Da auch dieses Ziel gut 600 km von Eger entfernt lag fuhr Alois Rott, begleitet von Günther Wohlrab, einen Tag vorher schon los. Da genügend Fahrzeit zur Verfügung stand haben die beiden die Möglichkeit genutzt sich unterwegs etwas umzusehen. Durch Zufall entdeckten die beiden in Blauda (Bludov), im Kreis Mährisch-Schönberg (Šumperk), die bekannte „Habermannvilla“, heute eine Pension. Dieser August Habermann besaß bereits in 4. Generation dort ein großes Sägewerk wo er überwiegend tschechoslowakische Mitarbeiter beschäftigte. Nach dem Ende des 2.Weltkrieges haben sich durch die bekannten radikalen Einflüsse auch seine Arbeiter radikalisiert. Sie haben Habermann getötet und seine halbjüdische Frau mit der gemeinsamen Tochter vertrieben. Seine Grabstätte besuchten Rott und Wohlrab auch. Am Anreisetag gegen 19:00 Uhr erreichten die beiden Karlsbrunn und bezogen im Hotel „Džbán“
(Krug) ihr Zimmer. Nach dem Abendessen besichtigten sie den 178 Einwohner zählenden Kurort im mährischen Altvatergebirge. Karlsbrunn ist eine kleine aber sehr feine Kurstadt und die Gebäude sind annähernd alle im typischen Empire-Baustil der Region des 19. Jahrhunderts, also überwiegend aus Holz bzw. mit Holzgiebeln versehen. Sehr interessant ist die Tatsache, dass diese ehemalige Bergmannssiedlung, in der anfangs Eisenerz gefördert wurde, zeitweise sogar preußischer Besitz war und bis 1803 den Namen „Hinnewieder“ trug. Ab 1785 wurden dort unter Maximilian Franz von Österreich zahlreiche Säuerling-Quellen entdeckt. So entstand dort im Lauf der Jahre einer der schönsten Kurorte des Landes Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Kurort überwiegend von Parteifunktionären besucht. Aktuell ist Bad Karlsbrunn ein beliebtes Ziel als Heilbad für Atemwegserkrankungen und für Wanderer auf den nahegelegenen 1.491 m hohen Altvater. Nach dem Mittagessen am Freitag, zusammen mit den Präsidiumsmitgliedern, und der Sitzung ging es dann wieder zurück. Natürlich haben die beiden die Möglichkeit genutzt um vorher noch frisch gepflückte Schwarzbeeren mit Nachhause zunehmen. Gegen 23:00 Uhr waren beide wieder in Franzensbad angekommen. Für beide war es eine interessante Reise durch einen großen Teil unseres schönen Sudetenlandes außerhalb unseres wunderschönen Egerlandes. Sozusagen eine Reise über den Tellerrand des Egerlandes hinaus.
Günther Wohlrab
Am Montag den 29.06.2020 erschien in der Marktredwitzer Frankenpost ein Artikel zum Thema „75 Jahre Flucht und Vertreibung“, angelehnt an das Schicksal meiner Großeltern, die in Falkenau lebten.
Bereits am folgenden Tag erhielt ich einen Anruf von einem Herrn Augustin der diesen Artikel gelesen hat und bat mich um Hilfe bei einer Recherche.
Da Alois Rott, der Vorsitzende des Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland, und ich für den Mittwoch sowieso eine Fahrt nach Zieditz und Mostau geplant hatten, verabredeten wir uns mit Herrn Augustin an der Autobahn-Ausfahrt Zieditz wo wir ihn auch antrafen. Vorbei an Kirchenbirk fuhren wir dann nach Reichenbach bei Ebmeth. Herr Augustin lebt seit einigen Jahren zusammen mit seiner Frau in Eger und hat auch ein Ferienhaus in Reichenbach bei Ebmeth. Dort wurde nach 1950 eine kleine Gruppe von Ferienhäusern für „privilegierte Parteifunktionäre“ gebaut, die damals sogar durch eine Schranke gegen unbefugten Zutritt gesichert war. Eines dieser Ferienhäuser hat eben nun Herr Augustin im Besitz. Daneben sprudelt eine kleine Quelle die laut seiner Aussage sogar Mineralwasserqualität hat. Leider fließt das Wasser dieser Quelle nur sehr spärlich. Bereits seit fünf Jahre sucht er nun den ursprünglichen Tiefbrunnen der diese Quelle speist. Mit einigen spärlichen Aufzeichnungen von Herrn Augustin versprachen Alois Rott und ich ihm, dass wir versuchen über das Katasteramt in Falkenau nach dem Tiefbrunnen zu forschen.
Nach diesem Gespräch machten wir uns auf nach dem eigentlichen Ziel unserer Fahrt, nach Zieditz (Citice). Zieditz liegt aus Richtung ca. 3 km vor Falkenau. Nach meinen Recherchen wurden dort am 3. Mai 1894 vier streikende Bergarbeiter durch österreichische k. u. k. Soldaten erschossen. Ein damals dort aufgestelltes Denkmal sollte nach meinen Aufzeichnungen noch immer vorhanden sein. Nach kurzer Fahrt durch Zieditz haben wir dieses auch gefunden. Alois und ich haben davon natürlich Fotos gemacht um dieses Denkmal in einem separaten Artikel über die „Gründung der Bergarbeiter-Bewegung in Falkenau“ einzubinden. Nachdem wir die Fotos gemacht haben fuhren wir nach Falkenau wo wir uns in einem urigen Gasthof ein Mittagessen gegönnt haben.
Anschließend fuhren wir zu unserem zweiten geplanten Reiseziel, nach Mostau (Mostov) bei Eger. Dort steht ein sehr gut erhaltenes Schloss im pseudogotischen Stil das 1886 von der bekannten Großindustriellenfamilie Haas von Hasenfels erworben wurde und im Jahr 1998 renoviert und zu einem Hotel- und Gastronomiehaus umgebaut wurde. Der Betrieb wurde aber nach wenigen Jahren wieder eingestellt. Vermutlich hängt es damit zusammen, dass die Porzellanmanufaktur in Schlaggenwald als Besitzerin des Schlosses in Konkurs ging. Die genaueren Gründe dafür wurden jedoch nie bekannt. Mittlerweile habe ich erfahren, dass dieses Schloss angeblich von den gleichen russischen Geschäftsleuten aufgekauft wurde die auch die ehemalige Brauerei der Familie Haas von Hasenfels in Königsberg a. d. Eger kaufte und erfolgreich renovierte. Ebenso kursieren Gerüchte, dass diese russischen Geschäftsleute die in Schlaggenwald (Horni Slavkov) stehende Porzellanmanufaktur Haas & Czjzek gekauft haben. Dort sind jedoch bisher keinerlei Aktivitäten zu verzeichnen. Leider war der Zugang zum Schloss Mostau nicht möglich gewesen. Etwas enttäuscht darüber fuhren wir daher erfolglos nach Eger zurück.
Dort angekommen hat Alois Rott bzgl. des Dorfes Reichenbach sofort telefonischen Kontakt zum Katasteramt in Falkenau aufgenommen. Sein Anliegen wurde dort freundlich aufgenommen, jedoch wurde erst einmal kein Ergebnis gefunden. Der Grund ist, dass Aufzeichnungen im Katasteramt nur rückwirkend bis 1950 digitalisiert vorliegen. Die Mitarbeiterin dort versprach Alois Rott, dass sie sich dieser Sache annehmen wird und wenn Aufzeichnungen gefunden werden diese auch an das Begegnungszentrum weitergeleitet werden.
Insofern hoffen wir nun, dass wir Herrn Augustin vielleicht doch helfen können seinen innigsten Wunsch bald zu erfüllen. Herr Augustin informierte uns nämlich, dass eine Spezialfirma aus dem Vogtland beim Auffinden des ursprünglichen Tiefbrunnens die Leitung zu seiner Quelle wieder instand setzen würde. Die Kosten dafür trägt er sogar aus eigener Tasche.
Diese Erfahrung zeigt uns, dass Behörden, sofern es ihnen möglich ist, auch solche Probleme helfen zu lösen. Weiters zeigt es auch einen weiteren Teil der Arbeiten und Aufgaben eines aktiven Begegnungszentrums. Alois Rott wird bei diesen Arbeiten durch den Geschäftsführer des Begegnungszentrums Ernst Franke aktiv unterstützt.
G. Wohlrab und A. Rott
Am Donnerstag dem 2. Juli haben wir für unsere Schüler/-inenn beider Gruppen (Anfänger und Fortgeschrittene) eine Filmveranstaltung organisiert. Die Teilnehmer/-innen hatten gute Möglichkeit zwei Filme über den Hintergrund der deutsch-tschechischen Beziehungen zu sehen. Ein Film stellte das vergessene Egerland vor, der zweite widmete sich der Geschichte deutscher Bevölkerung in dem ehemaligen Sudetenlad. Alle Teilnehmer/-innen waren sehr überrascht, wie die Vergangenheit unseres Gebietes sehr interessant und mehrmals zu spannend war. In der folgenden Diskussion hat man die Fragen geöffnet, die Herr Alois Rott (Vorsitzender Bunde der Deutschen in Egerland) mit großem Ansatz und Kompetenz beantwortete.
Im Herbst planen wir für unsere Schüler/-innen eine Reise nach Marktredwitz in das Sudentendeutsche Museum zu organisieren, damit sie sich mit der sudetendeutschen Tradition (Gewohnheiten, Trachten usw.) und Kultur bekannt machen könnten. Ich bin damit einverstanden, dass ohne Kenntnis der sudetendeutschen Kultur kann man nicht gut schöne, aber auch schwere deutsche Sprache mit Erfolg lernen und gegenseitige und jetzt (Gott sei Dank) blühende deutsch-tschechische Beziehungen bauen.
Ich lese regelmäßig tschechische und sudetendeutsche Zeitungen und weiß gut, dass es nicht für manche Menschen an beiden Seiten nicht einfach ist, die Versöhnung zu finden. Die Vergangenheit war sehr kompliziert. Aber wir sollten insbesondere an unser Mitteleuropa denken (das ist unsere gemeinsame Heimat, wo die Tschechen und Sudentendeutsche Wurzeln haben) und dieses schöne Teil der EU mit Verantwortlichkeit zusammenbauen und pflegen. Europäische Idee gibt uns gute Gelegenheit alte Krankheiten zu heilen. Es hängt nur von uns ab, wie wir diese Gelegenheit aufgreifen.
Meine Vatersprache ist Tschechisch. Meine Muttersprache ist Deutsch (Ich habe keine Deutschkurse besucht. Meine Schule war nur meine Familie, wo wir beide Sprachen gesprochen haben). Und davon geht meine Liebe zu beiden Nationen. Ich bin ein Böhme, liebe meine Heimat und wünsche mir herzlich, dass beide Stämme der böhmischen Nation (aus der heimatlichen Sicht) einen Weg zueinander finden. Unsere Sprachen dürfen uns nicht trennen, aber uns zusammenknüpfen. Und dafür brauchen wir eigebildet zu sein. Das ist der Grund, weil ich Deutschkurse mit großem persönlichem Ansatz im Bund der Deutschen Landschaft Egerland organisiere.
Miro Pavlak
Der Bund der Deutschen-Landschaft Egerland nahm am 20. Juli das erste Mal mit einer größeren Abordnung an der Wallfahrt nach Maria Stock teil.
Bereits um 08:45 Uhr trafen sich die Teilnehmer Alois Rott, Georg Pötzl, Jaroslava Arendášová, Jaroslav und Marie Klyeisen, Jürgen Klyeisen (aus Österreich) und Günther Wohlrab zur gemeinsamen Abfahrt nach Maria Stock. Von Eger aus fuhren wir auf der Autobahn über Karlsbad bis zum Abzweig nach Maria Stock (Skoky) bei Buchau (Bochov). Die Fahrt bis und durch Buchau war reibungslos abgegangen, jedoch kurz hinter dem Ort begann eine wilde Schotterstrecke bis zum geplanten Treffpunkt, ca. 400 m vor der Wallfahrtskirche Maria Stock. Dort trafen wir auf annähernd 50 weitere Teilnehmer aus Netschetin und von der deutschen Ackermann-Gemeinde.
Nach dem Eintreffen des Abtes von Stift Tepl, Filip Zdenek Lobkowicz, marschierten die Wallfahrer mit Gesang und Gebeten der Wallfahrtskirche entgegen. Am Ziel angekommen konnten die Teilnehmer erst einmal die nähere Umgebung aber besonders die Wallfahrtskirche, die in einem sehr schlechten baulichen Zustand ist, besichtigen. Zur allgemeinen Überraschung wurde Wohlrab gebeten zusammen mit einer ortsansässigen Bewohnerin die Fürbitten in deutscher Sprache zu lesen.
Pünktlich um 10:00 Uhr marschierten die drei Geistlichen Filipp Zdenek Lobkowicz, Abt des Stiftes Tepl, Pfarrer P. Marek Hric aus Schlackenwerth (Ostrov), gleichzeitig Dekan von Karlsbad und Pfarrer Klaus Oehrlein von der Ackermann Gemeinde Würzburg in die Kirche ein. Die Fahne des Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland ging der Gruppe voraus und wurde von Jaroslav Klyeisen getragen. Begleitet wurde er von Jaroslava Arendášová.
Der gesamte Gottesdienst wurde in deutscher- und tschechischer Sprache gehalten. So dauerte dieser gut 90 Minuten. Auch die Gebete und der Gesang der Wallfahrer wurden zweisprachig gesungen und gebetet. Am Keyboard saß Theresie, die Tochter von Richard Šulko.
Zum Glück war es an diesem Tag nicht so heiß wie die Tage vorher und so war es für die annähernd 100 Gläubigen in der damit fast vollen Kirche gut auszuhalten. Nach dem Schlussgesang und dem Segen der Geistlichen trafen sich die Teilnehmer in unmittelbarer Nähe der Kirche zur körperlichen Stärkung. Es gab die bekannte Klobasawurst mit Brot und Rippchen mit Krautsalat. Nach einer kleinen Verschnaufpause machten sich die Teilnehmer des Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland auf den Rückweg zu den geparkten Fahrzeugen.
Da es mittlerweile schon früher Nachmittag war fuhren Alois Rott, Jaroslava Arendášová und Günther Wohlrab nach Königgrätz (Kralovske Pořičí) in das bekannte Gut „Bernard“, dem ehemaligen Seebohm-Hof, um sich dort mit Kaffee, Palatschinken und einem kühlen Getränk für den restlichen Heimweg zu stärken.
Danach machten wir uns gemeinsam auf den Heimweg nach Eger und Marktredwitz. So ging ein schöner, entspannter Sonntag mit vielen neuen Aspekten zu Ende. Ob wir diese Strapazen im nächsten Jahr wieder auf uns nehmen haben wir nicht sofort entschieden. Es bleibt ja wieder ein ganzes Jahr Zeit darüber nachzudenken. Auf alle Fälle hat die Fahrt großen Spaß gemacht.
Die Eghaland Bladl Redaktion
Nach 3-Monatiger Corona Virus Pause, trafen sich am 06.06.2020 die Mitglieder der Ortsgruppe Eger zu Ihrem Monatlichen Kaffeeklatsch. Der Vorsitzende Jaroslav Klyeisen hieß die Gäste Herrn Rott vom Bund der Deutschen-Landschaft Egerland sowie den Vorsitzenden der Ortsgruppe Falkenau Herrn Wohlrab Günther und alle Mitglieder recht herzlich willkommen. Es sind viele Mitglieder erschienen, auch solche die schon lange nicht aus verschieden Gründen daran teilnehmen konnten. Es wurde darüber Informiert, dass viele Planungen von Maßnahmen nicht durchgeführt werden konnten. Wie z.B. ein Ausflug mit unserer Kindergartengruppe nach Waldsassen. Diese Gruppe lernt schon im Vorschulalter deutsch. An diesem Nachmittag haben wir auch ein neues Mitglied Herr Pötzl, Georg in den Vorstand gewählt. Er soll den Vorstand bei der Arbeit verstärken. Es wurde weiterhin darüber gesprochen, dass im nächsten Monat die Ortsgruppe Eger einen Ausflug plant zur Wallfahrtsort Maria Loreto in Altkinsperk / Starý Hrozňatov. Weiterhin wurden die Teilnehmer darüber Informiert, dass eine Inventur der Trachten durchgeführt wird. Herr Rott vom Bund der Deutschen Landschaft Egerlande führte weiter aus welchen Aktivitäten, Maßnahmen in den nächsten Monaten geplant sind. Es war ein schöner Kaffeeklatsch nach der Pause. An dieser Stelle möchten wir uns auch bedanken bei unserem fleißigen Engel Frau Maria Klyeisen die für Kaffee und Kolatschen sorgte.
Klara Klyeisen