Am 13.12.2019 besuchte die ehemalige Justizministerin, heutige Abgeordnete und Menschenrechtsbeauftragte Frau Prof. JUDr. Helena Válková, CSc. das Rathaus der Stadt Eger. Sie ist auch eine Kandidatin für eine Ombudsmännin in der Tschechischen Republik. Zu dem gemeinsamen Gespräch mit dem Bürgermeister wurde auch Martin Dzingel, Präsident der „Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik e.V.“ und Alois Rott „Vorsitzender des Bund der Deutschen – Landschaft Egerland“ eingeladen.
Das Thema des Gespräches war die Einrichtung einer Grundschule mit deutsch - tschechischem Unterricht. Der voraussichtliche Einführungstermin soll das Schuljahr 2021-2022 sein. Die anwesenden Vertreter der Stadt Eger waren sehr positiv und versprachen jede mögliche Unterstützung dieses Projektes.
Bei dieser Gelegenheit äußerte Frau Válková den Wunsch unser BGZ zu besuchen. Sie interessierte sich sehr für unsere Aktivitäten und lobte die Einrichtung, unsere Räumlichkeiten und die Lage im Zentrum der Stadt. Unsere Ausstellung über die ehemaligen Mühlen im Egerland fand ihr reges Interesse.
Zum Abschied erhielt sie unsere Prospekte wo wir die Aktivitäten unseres Vereines und des Kulturverbandes vorstellen. Sie wünschte uns viel Erfolg in der Zukunft.
Alois Rott
Der Dezember ist der Monat an dem die meisten Veranstaltungen in allen Ortsgrup-pen, Gmoin und Vereinen stattfinden. So geschehen auch in diesem Jahr. Am 11. Dezember fuhren Alois Rott, Vorsitzender des Bundes der Deutsche- Landschaft
Egerland, und ich auf persönliche Einladung ins „Haus derMinderheiten“ zur Weihnachtsfeier des „Deutschen Kulturverbandes“ (KV) nach Prag. Gleichzeitig war dies die letzte offizielle Veranstaltung und Verabschiedung der bisherigen Vorsitzenden des „Deutschen Kulturverbandes“
Irena Novak. Vom neuen Vorsitzenden Georg (Jiři) Vidim wurden wir bereits vor geraumer Zeit dazu eingeladen. Nach einem Grußwort von Irena Novak und Georg Vidim eröffnete Irena Novak zusammen mit Petra Laurien eine Wanderausstellung über das Leben im Isergebirge vor 1945, der Vertreibung der dortigen Bewohner und dem heutigen Leben dort. Neben den genannten Personen waren auch der Vorsitzende der „Landesversammlung deutscher Vereine in der CZ“ MGR Martin Dzingel und der Leiter des Prager Büros der Sudetendeutschen Landsmannschaft Peter Barton teil. Anschließend gab es ein reichhaltiges Büffet. Alles war sehr schön hergerichtet und die angebotenen Speisen und Getränke ließen keine kulinarischen Wünsche offen. Mit Tatjana Matoušková trafen wir auch eine uns bereits bekannte und liebe Vertreterin der Prager Grundorganisation des KV an. Mit den zahlreichen Gästen gab es für uns viele Gespräche über das Leben und die Aktivitäten der Heimatverbliebenen in der CZ. Viel zu schnell verging dabei die Zeit und Alois Rott und ich mussten wieder den Weg nach Hause antreten. Tatjana sorgte noch dafür, dass ich von dem sehr guten böhmischen Kartoffelsalat noch eine Wegzehrung erhalten habe. Mit dem Kartoffelsalat und zwei Geschenktüten machten wir uns dann auf den Heimweg von Prag nach Eger. Es war eine schöne Gelegenheit in gemütlicher Runde die Bande zwischen Eger und Prag zu vertiefen.
Bereits am 13. Dezember fand dann die Weihnachtsfeier des Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland und der Ortsgruppe Eger im Deutsch-Tschechischen Begegnungszentrum „Balthasar-Neumann-Haus“ (BGZ) in Eger statt. Alois Rott hatte dazu bereits in Prag eine Einladung an Georg Vidim ausgesprochen. Georg und Tatjana kamen auch gerne nach Eger um mit den „Heimatverbliebenen“ des Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland gemeinsam die Weihnachtsfeier zu erleben.
Aus den Ortsgruppen Eger, Falkenau, Wildstein, Karlsbad und Neudek kamen zahlreiche Vertreter. So war das BGZ Eger bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach der Eröffnung durch Alois Rott und einem Grußwort von Georg Vidim erfolgte der Auftritt des tschechischen Kindergartens „Mateřská Škola Cheb“ unter der Leitung der Direktorin Carmen Gregorová. Die Kinder bekamen als Belohnung für ihren Auftritt eine gut gefüllte Weihnachtstüte. Danach wurde das reichhaltige Büffet eröffnet. Alle Besucher waren sehr begeistert und genossen Kaffee, Glühwein, Stollen und belegte Brötchen. Sieglinde Teschauer, Wildstein, und ich brachten noch zwei kurze Gedichte zum Vortrag. Neu in der Runde war eine Tochter von Franz Pfortner, dem kurz vorher verstorbenen Vorsitzenden aus Neudek. Sie lebt in Schlaggenwald und hat versprochen die Ortsgruppe Neudek zu übernehmen. Eventuell wird es durch sie auch möglich sein die ehemalige Ortsgruppe Schlaggenwald wieder zu aktivieren.
Zwischendurch wurde natürlich das eine oder andere gemeinsame Weihnachtslied angestimmt. So verging eine wunderbare Weihnachtsfeier viel zu schnell und die Teilnehmer reisten in ihre Heimatorte zurück.
Es ist immer wieder schön zu beobachten wie in der „alten Heimat“ die deutschen Traditionen gepflegt werden. Selbstverständlich, und das ist mir wichtig zu erwähnen, waren alle Wort- und Liedbeiträge in deutscher Sprache vorgetragen.
Persönlich kann ich nur sagen, dass ich stolz darauf bin dort im Egerland mitarbeiten zu können und zu dürfen. Wer einmal zu den bekannten Öffnungszeiten in Eger oder bei einer der fünf Ortsgruppen ist sollte unbedingt dort vorbei schauen. Den leider fehlenden Mitgliedern der Ortsgruppen wünscht die Redaktion des „Eghaland Bladls“ von dieser Stelle aus nachträglich noch einen guten und erfolgreichen Start ins Jahr 2020. Auch hier in Eger gilt unser Spruch
„Eghalånda halts enk zsamm“
G. Wohlrab, Vors. OG Falkenau
Im Bild 3 von links: Peter Barton, Irena Novak, Georg Vidim, Petra Laurien, MGR Martin Dzingel, Günther Wohlrab, Alois Rott, Tatjana Matoušková |
Am Donnerstag, 07.11.2019, fand im „Egerländer Hof“ in Karlsbad die Jahresversammlung der Ortsgruppe Karlsbad des Bundes Deutschen-Landschaft Egerland statt. Da der Vorsitzende des Bundes Alois Rott und ich sowieso einen wichtigen Termin im Rathaus in Falkenau hatten freuten wir uns sehr darauf, dass wir diese Fahrt mit einem Besuch in Karlsbad verbinden konnten.
Pünktlich um 15:00 Uhr eröffnete Die Vorsitzende Irene Kasakova die Sitzung und begrüßte natürlich Alois Rott und mich als Gäste.
Von den annähernd 50 Mitgliedern der Ortsgruppe waren 24 Personen anwesend. Anschließend folgte die Totenehrung der verstorbenen Mitglieder der Ortsgruppe der letzten zwölf Monate.
Danach bat Irene Kasakova nun Alois Rott um ein Grußwort und um aktuelle Infos des Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland. Rott bedankte sich für das Grußwort und berichtete über die Aktivitäten des Bundes mit aktiver Beteiligung der Ortsgruppe Karlsbad. Dies war zuletzt das Mundart-Seminar am 19.10. in Franzensbad mit insgesamt 60 Teilnehmern und der Sitzung am 06.11. beim Bezirk Karlsbad. Rott bat auch darum, dass evtl. die Ortsgruppe Karlsbad einen Vorschlag macht, wer im kommenden Sommer als Beauftragter des Bundes die Aufgabe eines Delegierten im Bezirk Karlsbad übernehmen würde.
Aus dem Tätigkeitsbericht der Vorsitzenden erfuhr man noch einmal alles wissenswerte wie eine durchgeführte Fahrt nach Kaaden und Klösterle, die Teilnahme beim Sudetendeutschen Tag in Regensburg und beim Egerlandtag in Marktredwitz, Teilnahme am Mundart-Seminar in Franzensbad und zuletzt noch eine Kranzniederlegung am 1.11. im Friedhof von Karlsbad. Sie bedankte sich auch bei ihrem Stellvertreter Werner Kraus für die regelmäßigen Bewirtungen im „Egerländer Hof“ bei den Monatsversammlungen.
Den Kassenbericht verlas Trude Skrabal mit den Einnahmen und Ausgaben der letzten zwölf Monate. Sie informierte auch über die eingegangenen Spenden und verwies auf die großen und kleinen REHA- Maßnahmen die über die „Landesversammlung der deutschen Vereine in der CZ“ jährlich angeboten werden. Diese sind auch für das Jahr 2020 wieder in Aussicht gestellt.
Zu den vorgetragenen Berichten wurde kein Einwand der Mitglieder erhoben und auch keine weiteren Fragen gestellt. Der große Applaus bestätigte die gute Arbeit des Vorstands.
Nach den durchgeführten Regularien servierte Werner Kraus mit seinem Team erst einmal eine hervorragende Kürbissuppe und als Abschluss Kaffee und Kuchen. Alois Rott und ich nutzten die Gelegenheit uns auch mit verschiedenen Mitgliedern aus Karlsbad zu unterhalten und traten dann gegen 17:00 Uhr wieder den Heimweg nach Eger und Marktredwitz an.
Günther Wohlrab
Nach dem erfolgreichen Besuch des „Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland“ letzte Woche beim Bezirksamt in Karlsbad, einer interessanten Großveranstaltung der „Landesversammlung der deutschen Vereine in der CZ“ am letzten Samstag in Prag folgte am Mittwoch, 16.10., der Besuch einer kleinen Delegation des Präsidiums des „Deutschen Kulturverbandes“ im deutsch-tschechischen Begegnungszentrum in Eger. Auf Wunsch und Einladung des Vorstands des „Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland“ reisten am Vormittag der neue Vorsitzende des Kulturverbands PhDr. Georg (Jiři) Vidim mit seinem Sohn Andreas und JUDr. Tatjana Matoušková, Mitglied der Ortsgruppe Prag, an. Vom Bund der Deutschen-Landschaft Egerland waren beteiligt der Vorsitzende des Bundes Alois Rott, der BGZ-Geschäftsführer Ernst Franke und der Vorsitzende der Ortsgruppe Falkenau Günther Wohlrab.
Im BGZ war dafür gesorgt, dass Kaffee, Kuchen und Getränke vorbereitet wurden. Grund der Einladung des BdD-L. E. waren einige Disharmonien zwischen dem Vorsitzenden der OG Falkenau, Günther Wohlrab, mit der Führung des Kulturverbandes. Vidim erklärte gleich zu Beginn, dass er erst seit zwei Monaten der neue Vorsitzende und damit der Nachfolger von Irena Novak ist und er gleich persönlichen Kontakt zu den „Grundorganisationen“ des Kulturverbandes aufnehmen will. Deshalb auch der schnelle Besuch und Termin in Eger.
Nach einer kurzen Vorstellung der Sitzungsteilnehmer beider Seiten führte Alois Rott die Besucher durch das Begegnungszentrum und informierte diese über die Geschichte des Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland seit der Gründung 1991 und dem zwischenzeitigen Umzug des BGZ vom Franziskanerplatz in das heutige Büro direkt am Marktplatz beim Stöckl. Von den informativen Eindrücken des Büros, der Bibliothek und dem Lehrsaal, genutzt für Deutschkurse, waren die drei sehr beeindruckt. Auch das interessante „Eghaland Bladl“ wurde den Besuchern gezeigt und fand Bewunderung. Dies sorgte auch sofort für eine entspannte und harmonische Gesprächsführung der Sitzungsteilnehmer beiderseits.
Nach dem Rundgang wurden dann bei Kaffee und Kuchen die „Probleme“ von beiden Seiten offen angesprochen und in ausgiebiger und harmonisch geführter Diskussion über alle unklaren Dinge zwischen Grundorganisation und der Führung des Kulturverbandes erörtert. Leider kamen von dort in den letzten Jahren keine großartigen Informationen. Dies wurde von beiden Seiten bedauert, da eigentlich drei Mitglieder des Präsidiums in Eger bekannt sind. Rott wies auch darauf hin, dass die Egerland-Jugend des Bundes der Eghalanda Gmoin 2020 ihr 50. Bestandstreffen in Eger begehen wird und der Oberbürgermeister der Stadt Eger sogar die Schirmherrschaft übernommen hat. Auch diese Information stieß auf reges Interesse. Rott informierte, dass von den fünf Ortsgruppen seines Bundes auch drei zusätzlich Mitglied im Kulturverband sind.
Ein reger Gesprächsaustausch von annähernd vier Stunden endete mit dem Ergebnis, dass künftig eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Bund der Deutschen-Landschaft Egerland und dem deutschen Kulturverband erfolgen soll. Erste Initiative wird es sein, dass Vidim die Gesprächsteilnehmer zur Weihnachtsfeier im Dezember nach Prag einladen wird und der Bund sich dort mit einer Präsentation vorstellen soll. Zufrieden mit dem Gesamtergebnis der Gespräche zwischen den beiden Verbänden verabschiedeten sich die Teilnehmer aus Prag um wieder nach Hause zu fahren.
Die Egerer Teilnehmer saßen danach noch eine Weile zusammen und zogen ein positives Fazit des Gespräches zwischen den beiden Verbänden. Die drei sind sich einig, dass aus dieser Sitzung ein künftig besserer und intensiverer Kontakt zwischen den beiden Verbänden sein wird. Man war sich einig, dass die Ziele der beiden Verbände letztendlich die gemeinsame Arbeit der deutschen Minderheiten in der Tschechischen Republik zu stärken und zu aktivieren für eine gemeinsame Zukunft sein soll und wird. Insgesamt gesehen sind die jetzt innerhalb einer Woche geführten Gespräche auf verschiedenen Ebenen eine gute Basis mit einem positiven Blick in die Zukunft.
Günther Wohlrab
Am Samstag, 12. Oktober, fand in Prag die alljährliche Großveranstaltung der „Landesversammlung der deutschen Vereine in der CZ“ statt. Da die Ortsgruppe Falkenau dort über den „Bund der Deutschen-Landschaft Egerland“ dort ebenfalls Mitglied ist wie auch im „Kulturverband der deutschen Bürger in der CZ“ fuhren Marianne Vankova und ich gerne dorthin.
Da die Veranstaltung erst am Nachmittag begann nutzten wir die Möglichkeit uns ein bisschen in Prag umzuschauen. So fuhren wir am an diesem Tag um 06:00 Uhr los und waren dann gegen 09:00 Uhr an unserem Zielort Prag.
Die eigentlich sehr lebendige Stadt war an diesem Tag fast menschenleer. Lag es an der noch relativ frühen Zeit oder daran, dass an diesem Tag die Trauerfeier für Karel Gott, der „Goldenen Stimme Prags“, stattfand? Wir haben uns davon nicht negativ berühren lassen. Unser Ziel war es, ein klein wenig der deutschen, kirchlichen Kultur in Prag zu erkunden.
So war das Hauptziel des Vormittags der Besuch und die Besichtigung der Prager Loreto-Kirche. Loreto ist eine Nachbildung des Hauses in dem die Gottesmutter Maria bis zu ihrem Tod lebte. Es gibt nur sehr wenige dieser Kirchenanlagen.
Die Legende erzählt, dass in der Todesnacht von Maria Engel dieses Gebäude von Palästina zur italienischen Stadt Loreto trugen um eine mögliche Zerstörung zu verhindern. In Prag wurde diese in der Zeit von 1626-1750, in der Zeit der Rekatholisierung Böhmens, durch Katharina von Lobkowicz erbaut wurde.
Der Loreto-Komplex besteht aus einem barocken und repräsentativen Konventsgebäude, erbaut unter K. Dientzenhofer. Die Hauptfront bildet ein Turm mit einem aus 30 Glocken bestehenden Glockenspiel. Es erklingt täglich in der Zeit von 9-18 Uhr stündlich mit dem Marienlied „Gegrüßet seiest du tausendmal oh Maria“
Im Innenhof des Konventsgebäudes, umrahmt von einem ehrwürdigen Kreuzgang, befindet sich das Muttergotteshaus, die Kopie der „Santa Casa“ mit einer imposanten Inneneinrichtung aus Rokokogemälden.
Im ersten Stock des Konventsgebäudes befinden sich neben zahlreichen Gemälden verschiedener Personen der Zeitepoche auch die berühmte „Schatzkammer“. Darin befinden sich zahlreiche Arbeiten der barocken Goldschmiedekunst, Juwelen, Kelche und Monstranzen. Die prächtigste und wertvolle Monstranz ist die „Prager Sonne“. Sie besteht aus reinem Gold. In den Strahlen befinden sich 6.222 Diamanten. Sie hat ein Ausmaß in der Höhe von 90 cm, einer Breite von 70 cm und wiegt rund 12 KG. Der geführte Rundgang dauerte ca. 90 Minuten und war sehr interessant.
Danach führte uns der Weg in den gegenüberliegenden „Cernin-Garten“ am Cernin-Palais, dem heutigen Tschechischen Außenministerium. Der Garten wurde 1693 vom Italiener Francesco Caratti angelegt und dient heute den Gästen und Besuchern des Ministeriums.
Das anschließende Viertel Nový Svět (Neue Welt) gehört heute zu den malerischsten Winkeln der Stadt. Es lag außerhalb der im 14. Jahrhundert gegründeten Stadt Hradschin, der heutigen Burg. Die Anfänge der „Neuen Welt“ gehen auf das 16. Jahrhundert zurück als sich einfache Bedienstete der Burg hier ein Zuhause aufbauten. Hier findet man heute neben einfachsten Häusern auch stilvolle Bürgerhäuser in den engen Gassen. In einem dieser Häuser lebte der berühmte Astronom Tycho de Brahe, als er am Hofe Kaiser Rudolfs II. tätig war.
Nach einem hervorragenden Mittagessen in der Gaststätte „Zum Schwan“ (U labutě) ging es dann ins Kulturzentrum „Novodvorská“ zur Großveranstaltung der Landesversammlung.
Pünktlich um 14:00 Uhr eröffnete Präsident MGR Martin Dzingel die Veranstaltung mit Teilnehmern aus den Ortsgruppen der Landesversammlung und aus Deutschland. Unter den Ehrengästen befand sich auch die Heimatpflegerin der Sudetendeutschen Dr. Zuzana Finger und Vertreter der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Erstmalig war auch der neue Vorsitzende des „Deutschen Kulturverbandes“ Jiři Vidim anwesend. Moderiert wurde die Veranstaltung u. a. von Franziskus Posselt dem Neffen unseres Sprechers Bernd Posselt
und seinem nicht minder bekannten Bruder Dr. Martin Posselt. Das Programm war sehr abwechslungsreich gestaltet u. a. mit der Wischauer Sing- und Tanzgruppe und den Böhmerwäldlern. Einen großen Auftritt hatte auch die tschechische Sängerin und Schauspielerin Irena Kristeková. Besonders gefreut habe ich mich über den Auftritt der Kindergruppe aus Hultschin in Oberschlesien, die ich bereits im letzten Jahr bei einem Besuch dort kennengelernt habe.
Wegen der langen Tagesreise konnten wir am abendlichen Unterhaltungsprogramm leider nicht mitwirken und traten die Heimreise an.
G. Wohlrab, Vors. OG Falkenau/Sokolov
Auf Einladung der Bezirkshauptmännin Mgr. Jana Mračková Vildumetzová fuhren am 9. Oktober vormittags der Vorsitzende des Bundes Alois Rott, der Geschäftsführer der Balthasar-Neumann-Gesellschaft Ernst Franke und der Vorsitzende der Ortsgruppe Falkenau und stellvertretende BdEG-Bundesvüarstäiha Günther Wohlrab ins Bezirksamt nach Karlsbad.
Die seit einigen Jahren eingesetzten Bezirksämter ersetzen die vorher zahlreichen Landkreisämter um dadurch effizienter arbeiten zu können.
Der Grund für die Einladung war die Tatsache, dass im Karlsbader Bezirksamt zwar bekannt war, dass es in Eger den „Bund der Deutschen-Landschaft Egerland“ gibt, der die Interessen und Anliegen der „Heimatverbliebenen“ in derzeit fünf Ortsgruppen im Egerland vertritt. Derzeit wird versucht in Chodau und Schlaggenwald neue Ortsgruppen zu aktivieren.
Nicht bekannt waren in Karlsbad die Aktivitäten und Veranstaltungen des Bundes.
Wegen der dienstlichen Verhinderung der Bezirkshauptmännin begrüßte uns ihr Stellvertreter Mgr. Petr Kubis, die Leiterin des Minderheiten-Ausschusses Karlsbad Mgr. Bc. Helena Hejnová und der Bezirks-Jurist Mgr. Lubomir Novotný.
Nach einer kurzen persönlichen Vorstellung der Vertreter des Bundes durch Rott und einem Willkommengruß durch Mgr. Kubis erklärte Franke anhand einer sehr gut vorbereiteten Powerpoint-Präsentation die Arbeit des Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland seit seiner Gründung im Jahre 1991 und speziell der sehr aktiven vier Jahre seit der Übernahme des Bundes von Rott als Vorsitzender und dem Umzug vom Franziskanerplatz an den Marktplatz direkt am „Egerer Stöckl“. Auch die bereits für 2020 geplanten Aktivitäten wurden in der Präsentation vorgestellt. Allen voran das „50. Bundestreffen der Egerland-Jugend in Marktredwitz und Eger“ mit der Beteiligung der Folkloregruppe „Marjanka“ aus Dürrmaul bei Marienbad und der Unterstützung der Stadt Eger. Nach dieser eindrucksvollen Präsentation zeigten sich die Mitarbeiter des Bezirks Karlsbad sehr überrascht über die sehr aktive Arbeit des Bundes, jedoch noch vielmehr darüber, dass ihnen diese Organisation der „Heimatverbliebenen“ nicht bekannt war, obwohl Krista Hruba, Eger, seit Jahren dort im Minderheiten-Ausschuss vertreten ist. Wir als Vertreter waren nicht überrascht, da wir bereits vor Monaten
erfahren haben, dass der Bund dort nicht bekannt ist. Woran das wohl liegen mag?
Nach reichlichen Fragen, Anregungen und intensivem Gedankenaustausch beiderseits wurde vereinbart, dass die zukünftige Zusammenarbeit zwischen dem Bezirk Karlsbad und dem Bund der Deutschen-Landschaft Egerland weiter vertieft und aktiviert werden soll. Ziel der Planungen in die Zukunft ist, dass der Bund in naher Zukunft einen ständigen geeigneten Vertreter des Bundes dorthin entsenden kann. Der stellvertretende Bezirkshauptmann Petr Kubis kündigte eine zeitnahe Einladung des Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland an zu einer Tagung des Kultur-Ausschusses des Bezirks Karlsbad an.
Diese positiven Aussagen und Gedanken nahmen wir als Vertreter der „Heimatverbliebenen“ sehr gerne auf und haben die Vertreter des Bezirks Karlsbad nach Eger eingeladen um ihnen dort das deutsch-tschechische Begegnungszentrum (BGZ) vorzustellen. Vor dem obligatorischen Gruppenfoto überreichte Wohlrab an den stellv. Bezirkshauptmann die tschechische Ausgabe des Giegold-Buches „Deutsch und Tschechen“. Alois Rott überreichte Mgr. Petr Kubis als kleines Dankeschön für die freundliche Aufnahme und das intensive, immerhin 75 Minuten dauernde Gespräch, unser Egerländer Stammeszeichen den „Huasnoatoutara“ und einer kurzen Erklärung dazu. Mit einer Geschenktüte für jeden von uns versehen traten wir den Heimweg nach Eger an.
Zufrieden über das Gesprächsergebnis und das große Interesse der Bezirksvertreter fuhren wir drei nach Eger zurück um dort das geführte Gespräch noch einmal zu analysieren und zu deuten. Dieser Besuch in Karlsbad wird bei der nächsten Kulturveranstaltung des Bundes am 19. Oktober in Franzensbad den Mitgliedern des Bundes übermittelt. Auch in der nächsten Sitzung der „Landesversammlung der deutschen Vereine in der CZ“ am 17.11. in Prag wird dieses Gespräch ein wichtiger Bestandteil des Berichts des „Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland“ sein.
Ich kann mit großer Freude sagen, dass die Arbeit des „Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland“ immer professioneller wird und dort auch Themen öffentlich angesprochen werden die oft sehr sensibel sind.
Vielleicht sollte man dem Bund die Möglichkeit geben evtl. bei der Bundeskulturtagung 2020 sich einmal vorzustellen um seine Aufgaben und Arbeit präsentieren zu können.
G. Wohlrab