Text: Anita Donderer, Fotos: Peter Faass
Als ich Ende Oktober kurz in Neudek weilte, wurde ich zufällig Zeuge, wie eine neue Figur am Rande des Kirchplatzes ihren Platz bekam. Nach einem kurzen Besuch im Info-Büro neben dem Rathaus fiel mir plötzlich ein riesiger Kran am Kirchplatz vor der Kirche auf. Meine Neugierde führte mich natürlich über die Straße, um zu sehen, was sich dort tat. Neben dem Kran beschäftigten sich Handwerker mit Bändern an einer großen Figur. Von den wenigen Personen, die unterwegs waren, wurde dem Geschehen, außer mir und meinem Schwiegersohn, keine Aufmerksamkeit geschenkt. Nur der Neudeker Pfarrer Msgr. Jan Pražan verfolgte die Arbeiten. Als er mich sah, kam er auf mich zu, begrüßte mich und beantwortete auch meine neugierigen Fragen.
Stolz erklärte er mir, dass die Figur die „Freundlichkeit“ darstellt und sei eine Kopie von dem bekannten barocken Bildhauer Matthias Braun (1684 -1738). Sie soll an dem Felsen, links von der Kirche ihren Platz bekommen. So Grenzgänger Nr. 131 Dezember 2024 / Jänner 2025 Seite 5 blieben wir natürlich stehen, um die weiteren Aktionen zu verfolgen. Die Handwerker beschäftigten sich immer noch intensiv mit den Bändern, die um die Figur gewickelt wurden. Allmählich kam vom Kranarm von oben der Haken, an dem die Figur dann vorsichtig befestigt wurde. Es wurde sehr genau und umsichtig gearbeitet und nach mehrmaligem Überprüfen, die Statue langsam nach oben gehievt. Nun „schwebte“ die Figur in Richtung Felsen, auf dem ein kleines Plato vorbereitet war. In der Mitte der Fläche konnten wir einen langen Stift erkennen, auf den zentimetergenau die Figur platziert werden musste. Vorsichtig bewegte sich die „Freundlichkeit“ nach unten auf ihren vorbereiteten Platz. Zentimeter für Zentimeter musste sie auf den Stift. Dann stand sie! Bei den Arbeitern, die die Aktion mit helfendem Einsatz begleiteten, konnte man die Erleichterung förmlich spüren. Nun wurde noch Hand angelegt, die Bänder entfernt, der Standort mit Beton ausgefüllt und an der Figur noch Feinheiten bearbeitet.
So steht sie nun, die „Freundlichkeit“, links vor der Kirche und erfreut mit Sicherheit jeden Besucher der Parkanlage am Kirchplatz, der speziell im Sommer mit seiner Blumenpracht eine Augenweide ist.
Später erfuhr ich dann bei einem Gespräch mit der 2. Bürgermeisterin, Pavlina Schwarzová, dass die Statue ein Geschenk von Pfarrer Msgr. Pražan ist und die Stadt für die Installation zuständig war. Gratulation!!!
Zum Gedenken an den 99. Geburtstag von Ernst Mosch, dem Gründer des Orchesters „Original Egerländer Musikanten“, wurde am Sonntag den 10. November 2024 in Zwodau (heute Svatava) am früheren Wohnhaus in der Straße Sládkova 144 (früher Peterswerk- Straße), feierlich eine Gedenktafel enthüllt.
An der Feier nahmen etwa 40 Personen aus Zwodau und nahen Umgebung teil. Die Rede, in der auch Erinnerungen an das Leben und Werke von Ernst Mosch zu hören waren, hielt Herr Josef Haranza vom Bd-LE - Ortsgruppe Falkenau.
Bei guter Laune, kleiner Erfrischung und Glühwein spielte in der Zwischenzeit die Blaskapelle Březováček, unter der Leitung von František Včelák, einige Musikstücke von den Original Egerländer Musikanten. Danach begaben sich die Anwesenden in die örtliche Gaststätte, wo vieles über Ernst Mosch und seinem Geburtsort Zwodau, gesprochen wurde.
An der Herstellung der Gedenktafel beteiligten sich finanziell die Falkenauer Heimatstube in Schwandorf, Herr Josef Haranza vom Bd-LE - Ortsgruppe Falkenau, und Pavel Tomin.
von Ulrich Möckel
Das Keilberg-Hotel verfällt schon seit Jahrzehnten und wurde zum symbolischen Schandzeichen für den höchsten Gipfel des Erzgebirges. Bürgermeister Jan Horník aus Boží Dar/Gottesgab verkündete im Herbst letzten Jahres die freudige Nachricht, dass ein Investor sich des maroden Gebäudekomplexes annehmen und dem Berg damit das Aussehen geben würde, was er verdient.
Doch nach einem Jahr kam die Ernüchterung. Die Investoren ziehen sich zurück. Fast 17 Millionen Euro wollte das Unternehmen Windsor Spa Hotel, eine Tochtergesellschaft des Kohleunternehmens Sokolovská uhelná, in das denkmalgeschützte Objekt investieren. Mittlerweile ist man zu dem Ergebnis gelangt, dass sich dieses geplante Projekt in heutiger Zeit wirtschaftlich nicht rechnet und nimmt daher davon Abstand.
Dies ist ein schwerer Schlag für die Stadt Boží Dar/Gottesgab und ihren Bürgermeister Jan Horník. Nun beginnt die Investorensuche erneut und die Rahmenbedingungen sowie die Bausubstanz werden leider nicht besser. Und so gammelt die Immobilie an einem der attraktivsten Orte des Erzgebirges vor sich hin bis vielleicht einmal ein Investor gefunden wird, für den die Rahmenbedingungen passen.
Georg „Schorsch“ Pötzl aus Eger verstorben
Am Samstag, den 7. September fand im Deutsch-Tschechischen Begegnungszentrum Eger (BGZ) eine Vorstands-Sitzung mit den Vorsitzenden der Ortsgruppen statt.
Gleich zu Beginn der Sitzung wurden die Amtswalter informiert, dass der Stellvertretende Vorsitzende des „Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland“ und Delegierte zur „Landesversammlung der deutschen Vereine“ in Prag Georg Pötzl im Alter von 88 Jahren verstorben ist. „Schorsch“ wie er liebevoll genannt wurde war auch stellvertretender Vorsitzender und Schatzmeister der Ortsgruppe Eger. Es war für alle eine erschütternde Nachricht. Alle kannten ihn stets als freundlichen und gut gelaunten Landsmann mit einem umfangreichen Wissen über das alte Egerland und seinen Bräuchen. Man lauschte ihm aufmerksam, wenn er in bestem Egerländer Dialekt erzählte.
Der Vorsitzende der Ortsgruppe Falkenau, Günther Wohlrab, wurde vom Vorsitzenden Alois Franz Rott gebeten die Trauerrede am 11. September in der Friedhofshalle in Eger zu halten. Für ihn war es nicht einfach diese letzten Worte zu finden, denn er war ein enger Freund von Schorsch.
An der Trauerfeier nahm sein Bruder Erich und seine Nichte Hannah mit zahlreichen Verwandten teil. Seine Egerländer Freunde nahmen selbstverständlich in Tracht und mit zwei Fahnen teil. Günther Wohlrab verabschiedete sich von Landsmann Georg Pötzl mit den Worten:
Löiwa Schorsch, da Herrgott lau(ß die sölligh rouha.
Die Teilnehmer der Beisetzungsfeier trafen sich zu Ehren von Georg „Schorsch“ Pötzl noch zu Kaffee und Kuchen zu einem letzten stillen Gedenken an guten und treuen Freund.